Klimaneutrales Industrieland Schleswig-Holstein - unterwegs beim Ausschwärmtag der Grünen Landtagsfraktion

Beim Netzbetreiber Schleswig-Holstein Netz AG, einer Tochter der Hanse-Werk AG, habe ich mich am Standort des Umspannwerkes in Schwarzenbek über die Folgen der Energiewende auf das regionale Stromnetz informiert. Das Umspannwerk der SH Netz ist verantwortlich für die Versorgung von 160.000 Einwohnern in 5 Ämtern und 60 Gemeinden bei einer Netzgebietsgröße von 1.344 km.

Aus dem auf den Verbrauch ausgerichteten Verteilnetz ist ein Netz geworden, das gerade bei uns im Norden auf den Abtransport großer Strommengen reagiert, wie Dr. Malte Hinrichsen von der Hanse Netz AG uns erläuterte. Während sich die Abnahmemengen an Strom in den vergangenen Jahren nur etwas mehr als verdoppelt haben, hat sich die Einspeisung seit Beginn 2022 verdreifacht, und es liegen nochmal doppelt so viele Anfragen zur Einspeisung vor. Dieser Zuwachs an Neuanlagen im PV-Bereich ist immens und erfordert auch bei den Netzbetreibern Neueinstellungen in vielen Bereichen – vom Elektriker über den Anlagenmechaniker bis zum IT-Spezialisten.

Mein Fazit: „Der Weg zum klimaneutralen Industrielang ist lang, aber wir können das schaffen. Die richtigen Maßnahmen sind dafür in die Wege geleitet.“ 

 

In der Gemeinde Klinkrade hat man sich bereits 2016 mit der Gründung der Heizhütte e.G. - einer Energiegenossenschaft zum Betrieb eines BHKW - auf den Weg zur Wärmewende gemacht. Über einen Wärmeliefervertrag mit der Biogasanlage in Labenz können aktuell ca. die Hälfte aller Haushalte im Ort mit Wärme versorgt werden, die über das eigene Nahwärmenetz verteilt wird. Der Spitzenlast-Kessel mit Heißwasserkessel im BHKW kommt nur in sehr kalten Wintern zum Einsatz.

Durch die breite Beteiligung konnte das Netz kostendeckend ausgebaut und betrieben werden; die ehrenamtliche Arbeit der beiden Gründer Manfred Wulf und Dirk Jonscher hält die Kosten niedrig.

Ich habe mich nach den Möglichkeiten zur Erweiterung des Nahwärmenetzes erkundigt. Gerade im kleinen Gemeinden mit vielen Einzelgrundstücken machen die Leitungskosten einen hohen Anteil der Investitionskosten für die Verbraucher aus, berichteten die Vorstände der Heizhütte e.G. . Zudem ist, so betonte die Bürgermeisterin Susanne Baumann, ein verlässlicher, langfristig sicherer Versorger die Grundlage für einen weiteren Ausbau des Nahwärmenetzes vor Ort.

„Klinkrade hat gezeigt, wie sich kleinere Gemeinden auf den Weg machen können, um die Klimaziele für den Gebäudebereich zu erreichen. Projekte wie das Nahwärmenetz der Heizhütte machen Mut, dass die Wärmewende auch im ländlichen Raum umsetzbar ist.“



zurück

Aktuelle Termine

Es gibt keine Veranstaltungen in der aktuellen Ansicht.

GRUENE.DE News

<![CDATA[Neues]]>