Nachhaltigkeit beim Wohnungsbau – die Gemeinnützige Kreisbaugenossenschaft Herzogtum Lauenburg

Am 16. Mai habe ich mir bei einem Besuch der Gemeinnützigen Kreisbaugenossenschaft Herzogtum Lauenburg in Ratzeburg einen Eindruck davon verschafft, wie Bauprojekte umgesetzt werden können. Im Austausch mit Herbert Köster, seit 2015 Vorstandsvorsitzender der Baugenossenschaft, habe ich erfahren, vor welchen Herausforderungen der Wohnungsbau steht. Die Nachfrage nach Wohnraum ist ungebrochen, doch die hohen Baukosten führten in den letzten Jahren zu Zurückhaltung bei Neubauprojekten. Hier hat das Land Schleswig-Holstein seit 2023 mit einer deutlichen Steigerung der Förderung für den Sozialwohnungsbau gegengesteuert.

Herbert Köster (li.) kam 2015 zur Gemeinnützigen Kreisbaugenossenschaft Herzogtum Lauenburg (Foto: Regionalbüro Oliver Brandt)
Herbert Köster (li.) kam 2015 zur Gemeinnützigen Kreisbaugenossenschaft Herzogtum Lauenburg (Foto: Regionalbüro Oliver Brandt)

Ein zentrales Anliegen der Kreisbaugenossenschaft ist die Anpassung des Bestands an den Klimawandel. Pro Jahr investiert sie rund 1,5 Millionen Euro in die energetische Sanierung und weitere Anpassungsstrategien. Dazu zählen neue Dächer (oft mit PV-Anlagen ertüchtigt), moderne Fenster, effiziente Heizungsanlagen, Fassadendämmung sowie ansprechende Grünanlagen, die Schatten spenden und für Artenvielfalt sorgen. Bis 2035 will die Kreisbaugenossenschaft die CO₂-Neutralität erreichen.

Gesellschaftliche Verantwortung und Förderung

Dass mehr Wohnraum entsteht, liegt allerdings nicht allein in der Verantwortung der Träger, wie Herbert Köster im Gespräch feststellt: „Ohne öffentliche Förderung läuft auf dem Wohnungsbaumarkt nichts.“ Dass die Landesregierung diesen Auftrag ernst nimmt, zeigen die hohen Summen, die für den Sozialen Wohnungsbau bereitgestellt werden. Die Landesinvestitionsbank IB.SH stellt in diesem und im kommenden Jahr weitere 200 Millionen Euro für die Soziale Wohnraumförderung zur Verfügung. Bis 2024 lag das Gesamtvolumen bereits bei mehr als 403 Millionen Euro.

Ein Beispiel für eine Mischfinanzierung ist das Projekt in Ratzeburg in der Seedorfer Straße. 134 Wohneinheiten sind dort zwischen 2022 bis 2024 entstanden, von denen 35 Prozent öffentlich gefördert wurden. Bei einem Gang durch die Wohnanlage konnte ich erfahren, wie weitsichtig die Kreisbaugenossenschaft das Objekt geplant und umgesetzt hat. Ein Nahwärmenetz versorgt sämtliche Wohneinheiten mit Heizwärme und  Warmwasser. Eine zentrale Pelletheizungsanlage wird durch Photovoltaik unterstützt. Ein weiteres Projekt der Genossenschaft: Mieterstrommodelle mit Unterstützung von Dach-PV-Anlagen.

Für die gesamte Anlage steht eine Tiefgarage mit E-Ladeinfrastruktur zur Verfügung. Auch beim Wassermanagement wurde mit Blick auf Starkregenereignisse vorgesorgt. Darüber hinaus ist die Anlage inklusiv konzipiert, wobei die Kreisbaugenossenschaft mit dem Lebenshilfewerk Mölln bei der Wohnraumversorgung zusammenarbeitet.

Mein Fazit nach diesen Wahlkreistermin:

„Die Kreisbaugenossenschaft Herzogtum Lauenburg lebt ihren Satzungsauftrag mit Weitblick, sozialer Verantwortung und wirtschaftlicher Umsicht.“

Die Gemeinnützige Kreisbaugenossenschaft Herzogtum Lauenburg hat circa 1.400 Mitglieder. In den letzten zehn Jahren wuchs der Wohnungsbestand von rund 640 Wohnungen auf über 940 Wohnungen an. Die Standorte befinden sich u.a. in Mölln, Ratzeburg, Wohltorf und Schwarzenbek.

Auch ein neuer Spielplatz gehört zur Ratzeburger Wohnanlage der Gemeinnützigen Kreisbaugenossenschaft (Foto: Regionalbüro Oliver Brandt)
Auch ein neuer Spielplatz gehört zur Ratzeburger Wohnanlage der Gemeinnützigen Kreisbaugenossenschaft (Foto: Regionalbüro Oliver Brandt)