Spielzeughersteller Goki 

Nachhaltigkeit gehört zur Unternehmensphilosophie

Welchen Stellenwert haben Nachhaltigkeit, Klimaschutz und soziale Verantwortung für Unternehmen in unserer Region? Diese Frage steht im Mittelpunkt der Veranstaltungsreihe „GRÜN trifft Wirtschaft“, die ich für unsere Grünen Mitglieder anbiete.

Der erste Unternehmensbesuch führte die 14 Teilnehmer*innen am 4. Juli 2024 nach Güster, wo der Spielzeughersteller Gollnest & Kiesel GmbH & Co. KG (Goki) seinen Hauptsitz hat. Seit mehr als 40 Jahren entwickelt die Firma Holzspielzeug mit den Marken goki, HEIMESS und HOLZTIGER. In der Branche nimmt das mittelständische, Familien geführte Unternehmen einen Spitzenplatz ein und ist der größte Produzent von Spielzeug in Norddeutschland.

Wir erhielten von Firmengründer und Geschäftsführer Gerhard Gollnest sowie den beiden anderen Geschäftsführern Thorsten Koss und Markus Lüneburg zunächst einen Überblick über den Spielzeugmarkt. Die Branche erwirtschaftet jährlich einen Umsatz von vier Milliarden Euro in Deutschland. Daran hat Holzspielzeug einen Anteil von ungefähr 150 Millionen Euro. 40 Prozent des Umsatzes entfallen auf den Fachhandel. Die Herstellung, genauso wie die Ein- und Ausfuhr von Spielzeug, sind streng reguliert, insbesondere beim Thema Produktsicherheit.

Insgesamt unterhält Gollnest & Kiesel vier produzierende Standorte, davon zwei in Deutschland sowie je einen in Rumänien und China. Hinzu kommen Vertriebsniederlassungen in Frankreich, den USA und Australien. Am Firmensitz in Güster sind u.a. die Verwaltung, das Lager und die Produktentwicklung angesiedelt. 120 neue Produkte bereichern jährlich das Sortiment, das vor allem die Altersgruppe der Kinder bis sechs Jahren bedient. Dabei steht laut Firmenleitung besonders die Verbindung von Spiel, Spaß und Lernen im Fokus.

Auf den Aspekt der Nachhaltigkeit ging Gerhard Gollnest ebenfalls ausführlich ein. Seit 20 Jahren kooperiert das Unternehmen mit den Schleswig-Holsteinischen Landesforsten. Weil die öffentlichen Wälder neben ihrer ökologischen Bedeutung auch Erholungsräume sind, pflanzt bzw. spendet das mittelständische Unternehmen im Durchschnitt ca. 20.000 Bäume pro Jahr.

Dadurch hat Goki bereits mehr als 450.000 Bäume in Schleswig-Holstein gepflanzt. Dem steht übrigens ein jährlicher Verbrauch in der Spielzeugherstellung von ca. 1.500 Bäumen gegenüber. Erklärtes Ziel ist es, demnächst die Marke von einer halben Million Baumneupflanzungen zu erreichen.

Was dem Unternehmen außerdem Sorgen bereitet, sind die unterschiedlichen Einfuhrbestimmungen für deutsche und allen voran chinesische Produzenten. Online-Plattformen in der Volksrepublik können beim Versand nach Europa mit extrem günstigen Porto- und Einfuhrgebühren kalkulieren. Für europäische Firmen, die von ihren Standorten in China nach Deutschland exportieren, gelten andere Bestimmungen. Hinzu kommt ein hoher bürokratischer Aufwand bei der Zollabwicklung.

Was die Teilnehmer*innen außerdem interessierte, war die Frage nach der Ausbildungssituation und der Fachkräftegewinnung. Gerade die Nachfrage nach der Ausbildung im Bereich Groß- und Außenhandel hat in den letzten Jahren stark abgenommen.

Abschließend konnten sich die Besucher*innen im Showroom umsehen und die breite Produktpalette vom Puzzle bis zum Steckenpferd in Augenschein nehmen. Ein Rundgang durchs Logistikzentrum rundete den Auftakt von „GRÜN trifft Wirtschaft“ ab.

Für mich steht nach diesem spannenden Termin fest: Unternehmerischer Erfolg und nachhaltiges Wirtschaften passen sehr gut zusammen!

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